Das nationale Pfingstlager von Jungwacht Blauring, das Jublasurium, ludt ein zur Insektenkonferenz. Ein mottogerechtes Eingangstor durfte an diesem Anlass nicht fehlen.
600 Europaletten bieten Gestaltungfreisraum
Uns war wichtig, kein langweiliges, rechteckiges Eingangstor aus ein paar Rundhölzern zu bauen. Bienenwaben boten sich an, da man sie aus Europaletten bauen und somit sehr preiswert realisieren kann: Immer 6 Europaletten zusammenschrauben zu einem Sechseck, und die dreieckigen Hohlräume mittels kleinen Holzklötzen ausfüllen, damit die Kräfte besser verteilt werden. Mit einem Sechseck als Grundbaustein kann man nun viele verschiedene Formen realisieren; wir entschieden uns beim Eingangstor dafür, zwei unterschiedlich grosse Durchgänge für die Besucherströme zu gestalten und die Gesamtform eher bogenförmig statt rechteckig zu begrenzen, um einen etwas spielerischen Charakter zu erhalten. 312 Europaletten benötigten wir für das Tor, und mit den verbleibenden Paletten bauten wir links und rechts der Mainstage Bühnenwaben auf, um auch die Hauptbühne voll ins Motto einzutauchen.
Wabentyp A, B oder C?
Bei vorgängigen internen Belastungstests stellten wir fest, dass die Waben deutlich verstärkt werden mussten, um bei Belastung nicht zu brechen. Wir umreiften jede Wabe mit zwei Stahlbändern und stabilisierten das Sechseck zusätzlich entweder mit einem senkrechten Kantholz (auf Druck) oder einem waagrechten Spanngurt (auf Zug). Die stark belasteten Waben oberhalb der Eingänge steiften wir mit total 3 Spannset komplett aus. So entstanden drei verschiedene Wabentypen – rechnet man dann noch die halben Waben beim Erdreich sowie die offenen Waben für die durchkletterbaren Durchgänge hinzu, waren es total 6 verschiedene Typen und es galt, die Buchhaltung der Wabenproduktion entsprechend minutiös zu führen.
A-Frames als statische Entlastung
Um die Durchgänge zu realisieren, montierten wir auf der Rückseite des Eingangstores 6m lange 120x160er-Kanthölzer als Tragkonstruktion, die die Waben oberhalb der Durchgänge statisch entlasteten, und auch die seitlichen erkletterbaren Durchgänge stabilisierten. Das Tor spannten wir zum Schluss auf beide Seiten mit je 4 Zurrgurten ab.
Danke ans Jublasurium fürs Vertrauen und für die Gestaltungsfreiheit, dieses spannende Projekt zu realisieren!