Zeltstatik und Membrane trennen
Eine der wichtigsten Erkenntnisse der Pioniertechnik der letzten Jahre ist, die Zeltstatik und die Membrane (Hülle) klar zu trennen. Die Zeltstatik definieren wir mit Holz und Zurrgurten – dabei verwenden wir typischerweise Schäkel („Chueschnurre“) statt Karabiner, Krangurte (Struppen) anstelle von Kletterschlingen, Spansets ersetzen Seile und Ankerplatten ersetzen Heringe. Die Unterkonstruktion legen wir so aus, dass sie in sich tragend ist. Anschliessend legen wir eine Membrane – typischerweise aus Militärblachen – über diese Zeltkonstruktion. Die Membrane trägt nicht zur Zeltstatik bei und bei einem Unwetter (z.B. Sturm oder Orkan) reisst die Membrane, doch die Zeltkonstruktion bleibt stehen und zu keinem Zeitpunkt besteht Einsturzgefahr.
Beim Berliner haben wir die Zeltstatik folgendermassen realisiert:
Die vier Firste sind als Zugfirste aus Zurrgurten (Spanset) realisiert und verbinden jeweils einen Turmmast mit dem entsprechenden Aussenpfosten. Sämtliche Turmmasten sind auf derselben Höhe untereinander verbunden, und geben so ihre Kräfte an die Nachbarmasten weiter. Die Aussenpfosten sind dann jeweils mit einem Spanset nach aussen gespannt, sodass sich eine komplette Kraftkette ergibt, auch WLL-Kette genannt. Weiter setzen wir pro Zeltseite vier Spansets ein, die einerseits als zusätzliche Abspannungen für die Masten dienen und andererseits als Tragseile für die Membrane (Blachen) verwendet werden.
Für den Berliner haben wir folgende Baupläne erstellt:
- Auf- und Abbauanleitung mit zeitlichen und personellen Ressourcen sowie Tageszielen.
- Absteckungsplan mit Koordinaten sämtlicher Abspannpunkte.
- Knüpfplan mit der Fliessrichtung des Wassers sowie der genauen Anzahl Blachen.
- Konstruktionspläne für die Masten des Turmes sowie die Aussenpfosten mit allen Seilen.
- Konstruktionspläne für die Plattformen des Turmes
- Materialliste mit sämtlichem Holz-, Metall- sowie Seilbedarf.